20 Jahre Wildblumenmarkt; Garten Rundgang "Naturvielfalt im Quartier"
Als letzte Aktivität im Jubiläumsjahr des Naturmärts fand ein Rundgang durch Gärten in einem Quartier statt. Auch diese Aktivität ging auf die nationale Kampagne des Bundes "Gartenlehrpfad" aus dem Jahr 1998 zurück, an der sich die Grünen Wohlen zusammen mit dem örtlichen Natur- und Vogelschutzverein Wohlen beteiligten. Auch damals fand eine Gartenbegehung statt. Das Öffnen von Privatgärten für interessierte BesucherInnen ist eine gute Möglichkeit, für den eigenen Garten Ideen für eine naturnahe Gestaltung zu bekommen: Abschauen und Nachmachen sind dabei ausdrücklich erwünscht!
Trotz Regenwetter konnten wir einen erfolgreichen Besucheraufmarsch verbuchen. Der abschliessende Apéro am Drosselweg wurde sehr geschätzt. Alle waren froh, sich im Trockenen etwas aufzuwärmen.
Zum Rundgang
Auf dem Rundgang wurde in verschiedenen Gärten gezeigt, wie die natürliche Vielfalt in Form von standortgerechten einheimischen Pflanzen und weiteren einfachen Massnahmen wie Stein- oder Asthaufen, Nisthilfen für Insekten sowie Vögel und Fledermäuse, Hecken, Fassadenbegrünungen etc. gefördert werden kann. Weiter wurde darauf eingegangen, wie wichtig dabei eine natur- und umweltschonende Gartenpflege ist. Schlussendlich wurde auch aufgezeigt, dass die Bedeutung des Gartens als Aufenthaltsraum für uns Menschen damit nicht eingeschränkt sondern eher noch an Qualität gewinnen wird.
Weiter wurden unterwegs die Umgebungen von zwei unterschiedlichen grösseren Siedlungen betrachtet und aufgezeigt, was sich hier für Möglichkeiten bieten.
Wichtig ist, dass ein einzelner Garten mit naturnahen Elementen an Bedeutung gewinnt, wenn in einem Quartier mehrere ähnliche Gärten existieren. Damit ist gewährleistet, dass sich Pflanzen und Tiere entsprechend verbreiten können, was zu einem ökologischen Mehrwert für das ganze Quartier wird.
Aussagen zu den besuchten Gärten:
Seit die Strassenränder nicht mehr mit Herbizid gespritzt werden, gibt es wieder die Blumen meiner Kindheit: Esparsetten, Margerithen, Salbei etc. Wir sollen nicht mit Gift gegen die Natur kämpfen, sondern mit ihr leben. Unser Garten ist „gefüllt“ mit Beerensträuchern für Mensch und Tier, vielen Blumen, allerlei Gemüse. Mein Garten ist für mich und meine Familie Erholung. Die Kinder dürfen drin spielen. Altholzhaufen und Steinhaufen sind mir sehr wichtig, aber auch möglichst viele Blumen, Gemüsesorten, Nistplätze für Vögel und Ruheplätze für die Menschen.
– Hedy Perroud
Wir geniessen unseren Garten in der warmen Jahreszeit als Wohnraum, wo wir je nach Temperatur an verschiedenen Plätzen uns wohlfühlen. Besonders angenehm ist es im Sommer im kühlen Schatten der vielfältigen Hecke. Mit uns leben Vögel, Igel, Schmetterlinge und unzählige weitere Tiere in unserem Garten, ziehen ihre Jungen gross und finden Nahrung. Wir selber haben Obst und Beeren, Gemüse und überall Kräuter, die wir frisch und getrocknet essen.
– Anna Keller
Unser Garten ist Spielplatz, Erholungszone, Hobbyraum und Bioreservat. Vielfältigkeit ist uns deshalb wichtig. Darum achten wir auf Diversität in der Pflanzenwahl, Flächengestaltung und Nutzungsmöglichkeiten.
– Patrik Stocker
Fazit zu den drei Jubiläumsveranstaltungen
Die Veranstaltungen waren durchwegs gut besucht und wir wünschen uns, dass wir damit einen Beitrag dazu leisten, dass in unserem Dorf vermehrt Gärten mit naturnahen Elementen in möglichst vielen Quartieren entstehen und so die ganze Gemeinde dank einer grossen Vielfalt zu einem wertvollen Lebensraum für uns Einwohnerinnen und Einwohner und die einheimische Natur werden wird. Eine gute Gelegenheit dazu einen eigenen Beitrag zu leisten, ist für interessierte Gartenbesitzer/innen das Projekt "Natur findet Stadt", das in unserem Dorf letztes Jahr angelaufen ist und durch die Gemeinde und den Natur- und Vogelschutzverein betreut wird.
Urs Kuhn