Grüne Wohlen danken Doris Leuthard

Einsprachen der Grünen gegen 5G-Antennen in Wohlen

In Wohlen wurden bis jetzt drei Baugesuche für 5G-Antennen eingereicht. Dagegen haben Mitglieder der Grünen Einsprache erhoben. Sie verlangen, die Baugesuche seien abzuweisen oder zumindest so lange zu sistieren, bis industrieunabhängige Studien zur Wirkung der Strahlung auf Mensch und Umwelt und eine Gesamtplanung der Antennenstandorte aller drei Mobilfunkanbieter vorliegen.

Wenn es um die 5G-Antennen geht, erheben die Grünen Wohlen die Altbundesrätin Doris Leuthard zu ihrer Schutzpatronin. Sie hat nämlich am 20. Sept. 2018 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die Bedürfnisse und Risiken des zukünftigen Mobilfunks, insbesondere auch beim Aufbau von 5G-Netzen, analysieren soll. Sie hat den Auftrag, einen Bericht mit Empfehlungen an das UVEK zu liefern. Damit hat Doris Leuthard einmal mehr das Gespür für die Bedenken und Fragen der Bevölkerung zum aggressiven Vorprellen der drei involvierten Mobilfunkanbieter bewiesen.

Auch im Aargau regt sich Widerstand gegen die zusätzliche Strahlung, die von diesem neuen, dichten Netz von 5G-Antennen ausgeht. Im Grossen Rat haben deshalb die Wohler Grossräte Thomas Leitch und Harry Lütolf Vorstösse eingereicht, die sich kritisch mit dieser neuen Technologie auseinandersetzen. In den Kantonen Genf, Jura und neuerdings auch in Zug wurden die Gesuche für solche Antennen sistiert. Im internationalen Vergleich dagegen gehört die Schweiz leider zu den Vorreitern dieser umstrittenen Technologie.

Problematisch ist auch die Wettbewerbssituation unter den drei Telekomanbietern. Sunrise, Swisscom und Salt bauen je ein eigenes Netz auf. Somit fehlt jede Gesamtplanung. Nach der Salamitaktik wird eine Antenne nach der anderen ausgeschrieben, so dass eine Gesamtsicht über die Menge der geplanten Antennen und deren Standorte fehlt.

Auch über die gesundheitlichen Risiken besteht keine Klarheit. Dank einer Verordnungsänderung hat der Bundesrat zwar 5G-Antennen grundsätzlich bewilligt. Ein Rechtsgutachten der renommierten Aarauer Anwaltskanzlei Pfisterer Fretz, der gewiss niemand Wirtschaftsfeindlichkeit vorwerfen kann, kommt aber zu folgendem Schluss: «Gerade mit Blick auf ein flächendeckendes 5G-Netz birgt die Verordnungsänderung eine nicht abschätzbare Gefahr schädlicher Strahlung in sich.»

Aus diesen Gründen sind die Grünen Wohlen froh um ihre Schutzpatronin Doris Leuthard, die mit dem Einsetzen ihrer Arbeitsgruppe die Möglichkeit bietet, die Bewilligung weiterer Antennenstandorte bis nach Erscheinen dieses Berichts zu sistieren.