Gefiederte Juwelen als Wintergäste an der Bünz

Die Tage werden kürzer und kälter. Viele Vögel haben unsere Breitengrade verlassen und sich in südlichere Gefilde ins Winterquartier begeben. Gleichzeitig sind in den letzten Tagen Wintergäste aus dem Norden eingetroffen, um bei uns zu überwintern, etwa Krickenten und Silberreiher. Gerade in den Wintermonaten halten sich auch Eisvögel, welche an der Reuss brüten, gerne an der Bünz auf, weil es hier ein sehr gutes Nahrungsangebot gibt. Ebenfalls hat der Biber in den letzten zwei Wochen seine Aktivitäten erhöht und Ufer- und Gewässergestaltung betrieben. Mit dem Fernrohr können wir das eine oder andere, auch etwas verstecktere Tier beobachten.

Ein Märchenvogel

Die schillernde Färbung, die heimliche Lebensweise und die Seltenheit haben den Eisvogel berühmt gemacht. Nach einer französischen Sage kam er zu seiner Farbenpracht, weil Noah ihn mit dem Auftrag fliegen liess, nach Festland Ausschau zu halten. Wegen eines heftigen Sturms musste der Eisvogel so hoch fliegen, dass die Sonne unter ihm lag. Dabei nahm die Oberseite die Farbe des blauen Himmels an, die Unterseite färbte sich durch die Glut der Sonne rot.

Der Eisvogel ernährt sich von Fischen, Wasserinsekten sowie von Kleinkrebsen und Kaulquappen. Er kann Fische bis neun Zentimeter Länge mit einer maximalen Rückenhöhe von zwei Zentimeter verschlingen. Wenn er eine mögliche Beute entdeckt, stürzt er sich von einer passenden Sitzwarte über dem Wasser kopfüber schräg hinunter, wobei er sich kurz vor der Wasseroberfläche streckt und die Flügel eng anlegt. Im Wasser, kurz vor dem Ergreifen der Beute, bremst er mit ausgebreiteten Flügeln und Beinen seine hohe Geschwindigkeit. Nach dem erfolgreichen Zugriff steigt er Richtung Wasseroberfläche zuerst mit dem Nacken auf, wobei er den Kopf an die Brust gepresst hält. Schliesslich wird der Schnabel mit einem Ruck aus dem Wasser gerissen und der Vogel startet entweder sofort oder nach einer kurzen Ruhepause zum Rückflug auf die Sitzwarte, um seine Beute zu verschlingen.

Am kommenden Samstag, 20. November lädt Naturfachmann Patrick Schmid zum letzten Mal zu einem Anlass „Wohler Naturschätze im Fokus“ ein. Treffpunkt ist zwischen 13.30 und 15 Uhr wiederum beim Rückhaltebecken der Bünz in Wohlen Süd. Es ist keine Anmeldung erforderlich, spontane Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen. Das Angebot ist kostenlos.