Die Klimaschutzziele erreichen wollen, den Alpenschutzartikel umsetzen, die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorantreiben und gleichzeitig die Strassenkapazität erhöhen durch den Bau einer 2. Gotthard-Röhre: das geht nie auf.
Der Bundesrat, bürgerliche Parteien und die Lastwagenlobby sabotieren mit dem Ausbau der Strasse die konsequente Durchführung der Verlagerungspolitik. Statt Anreize zu schaffen für eine Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene, geschieht genau das Gegenteil. Es ist ziemlich klar, dass eine zweite Röhre über kurz oder lang wie ein ausgelegter roter Teppich für noch mehr europäische Lastwagen sein wird. Bald wird dann auch der Ruf folgen alle vier Spuren zu öffnen. Die grossen Leidtragenden sind die Anwohner und die Flora und Fauna im fragilen Alpengebiet. Bereits heute sind die Schadstoffbelastung und das Gesundheitsrisiko entlang der grossen Verkehrsachsen besonders ausgeprägt. Lärm, Gestank und Luftverschmutzung vermindern die Lebensqualität an den Transitrouten.
Die 2. Röhre kostet langfristig 3 Milliarden Franken mehr als die vernünftige Sanierung inklusive Verladeanlagen, wie Studien des Bundesamtes für Strassen zeigen. Die Zukunft gehört ganz klar der Bahn.
Anstatt das Geld in eine unnötige Röhre zu verlochen, sollte es für dringendere Projekte in den staugeplagten Agglomerationen eingesetzt werden.
In wenigen Monaten eröffnet die Schweiz den milliarden-teuren Neat-Basistunnel und die Bahnkapazität für die Verlagerung wird im Überfluss vorhanden sein. Das ist das richtige Signal für den alpenquerenden Güterverkehr. Ein weiterer Strassentunnel ist ökologisch, finanziell und sicherheitsmässig nicht vertretbar – für unsere Alpenwelt und die ganze Schweiz.
Präsidentin, Marianne Keusch